Wettbewerbsentwurf: Ausstellung „Köln 1914. Metropole im Westen“

Entwurf für die Ausstellung „Köln 1914. Metropole im Westen“, ausgerichtet vom Kölnischen Stadtmuseum, dem Museum für Angewandte Kunst Köln MAKK und der Stiftung Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv zu Köln

Die Ausstellung ist Teil des Verbundprojektes des Landschaftsverbands Rheinland „1914. Mitten in Europa. Das Rheinland und der Erste Weltkrieg". Jedes Museum kuratiert unter dem Titel „Köln 1914. Metropole im Westen“ je eine Sonderausstellung. Herausforderung ist hierbei, die Verbundenheit der Ausstellungen über gemeinsame Gestaltung von Ausstellungsdesign, Titel und Kommunikationsmedien zu verdeutlichen.

Konzept: "Nebeneinander - Gegeneinander"

1914 herrschte in Köln ein explosives, vielleicht aber auch fruchtbares Gegen- und Nebeneinander extrem moderner sowie stark konservativer Strömungen:

Fortschrittsglaube ↔ Kaiserkult

Urbanismus ↔ Großssstadtangst

Kubismus ↔ Bratenrock

MI betont mit diesem selbst erarbeiteten Ansatz das "Nebeneinander - Gegeneinander" der Zeit. Das Begriffspaar „Avantgarde und Aggression“ steht stellvertretend für die scharfe Widersprüchlichkeit am Vorabend des 1. Weltkrieges. Entwickelt wird ein prägnantes Symbol für die Ausstellung, das den Inhalt plakativ widerspiegelt. Diese typografische Lösung ohne Bildinformation für Kommunikationsmedien wie Poster, Fahnen usw. wird beiden Museumstypen gerecht (historisches Museum und Museum für Angewandte Kunst).

Die unterschiedliche Verwendung des Symbols lässt zusätzliche Assoziationen zu, die thematisch passen: Das Symbol wird zu den Schienen Kölns als Verkehrsknotenpunkt im Westen. Es wird zu Stacheldraht, dem Sinnbild der Brutalität des 1. Weltkrieges und zum Kinofilmstreifen stellvertretend für die Kulturthemen im MAKK.

Verbindung der Museen

Um die Verbindung der Ausstellung an unterschiedlichen Orten in Köln inhaltlich und gestalterisch zu verdeutlichen, wurden unterschiedliche Gestaltungselemente entwickelt, die für alle Ausstellungsorte gleich sind: sowohl Ausstellungsmöblierung, Ausstellungsdesign und Kommunikationsmedien bieten ein einheitliches Erscheinungsbild. Aus dem Symbol lassen sich sogar Marketingelemente und Möbel entwickeln. Dass die Ausstellungen zusammen gehören, zeigt sich an der Gestaltung der Eintrittskarten: Jedes Museum erhält eine Eintrittskarte bestehend aus einer Hälfte des Symbols. Bei Besuch beider Museen setzen sich beide Karten zum Symbol der Ausstellung zusammen. Dieses Prinzip wird auf der Einladung fortgeführt.

Köln selbst ist Protagonist – Die Ausstellung im öffentlichen Raum

Der Titel "Köln 1914. Metropole im Westen“ macht deutlich, dass Köln als Stadt selbst der Protagonist ist. Also wird im Konzept die Ausstellung aus dem Museum heraus in die Stadt geholt. Das beginnt durch kurze Texttafeln an der Außenmauer des Stadtmuseums, das selbst "Mitspieler" war. Information an inhaltlich relevanten Orten im öffentlichen Raum wie z.B. auch dem Schiffskutter-Wrack am Eigelstein entwickelt eine Zugwirkung in die Museen hinein. Sinnvolle Information wird somit auch zur Werbung und macht auf die beiden Ausstellungen aufmerksam.

(2014)

 

 

PROJECT INFO

Client: Kölnisches Stadtmuseum, Museum für Angewandte Kunst Köln, Stiftung Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv zu Köln

Category: concept .exhibition design .graphic design .