ZWISCHEN DEN ZEILEN

Kenia – Vom Lesen und Gelesen-Werden

Welchen Stellenwert hat das Buch in Kenia vor dem Hintergrund der kulturellen Dimension und den sich verändernden medialen Strukturen der Wissensweitergabe?

Der Satz eines kenianischen Studenten "Wir haben nicht viele Bücher." im Projekt Cultural Library (KISD/ Goethe-Institut 2009) bot den Anlass.
Es geht um die kenianische Literaturszene, den Buchmarkt, die Perspektive Jugendlicher und Lesen als Freizeitbeschäftigung, um die Initiativen von Kenianern für Kenianer (Grassroots- Movement), Schriftsteller + ihre Förderung, Camel-Libraries + Alternativen z.B. das Radio, "ein Ding, das redet, aber nicht auf Antwort wartet".

Ein Aspekt ist die Auswärtige Kulturpolitik,  die Kenia von außen erfährt (Nach den Regeln der Kunst od. im Interesse der Ökonomie?), sind die Gestaltungsmöglichkeiten von Oralität (die "Fotografie des Wissens"?) & Literalität sowie die Grenzen des Buches als Kulturspeicher in der Kulturerhaltung.

Deutlich wird, wie sehr die eigene Kultur der Gutenberg-Galaxie prägend ist, was Geschichtsschreibung in Europa bedeutet und in welchem Zusammenhang sie mit dem Fortschrittsgedanken steht.
Das Thema ist vergleichbar mit einem Vexierbild: Zurücktreten vom zunächst Gesehenen, um durch eine weitere Perspektive etwas Anderes zu entdecken. Kafka schrieb "das Versteckte in einem Vexierbild sei deutlich und unsichtbar. Deutlich für den der gefunden hat, wonach zu schauen er aufgefordert war, unsichtbar für den, der gar nicht weiß, dass es etwas zu Suchen gilt.” Obwohl es meist zwei Bilder zu erkennen gilt, wohnt dem Ganzen eine Gleichzeitigkeit inne, die zwischen den Zeilen erkannt werden muss.

Lehrgebiet: Interface Design
2010 Köln, Deutschland

 

PROJECT INFO

Client: TU Köln / Köln International School of Design

Category: Diplom-Hauptthema .graphic design .